18. August 2004:
APXS erstellt Element-Tiefenprofil im Krater Endurance

Abbildung 1 zeigt den Weg des Rovers Opportunity hinunter in den Krater Endurance. Die gelben Punkte markieren die Haltestellen, wo Löcher in das anstehende Gestein mit dem Gesteinsschleifer gebohrt wurden. Der erste Teil des Weges ist in Abbildung 2 vergrößert dargestellt. Hier markieren die roten Kreise die Lage der Bohrlöcher. Es wurden bisher 11 Löcher in Endurance gebohrt. Jedes Loch wurde mit mehreren Instrumenten genau untersucht.

© NASA JPL

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Abbildung 1: Lage der Bohrlöcher entlang des Abfahrtswegs von Rover Opportunity im Krater Endurance.



Abbildung 2:
Lage der Bohrlöcher auf dem ersten Teil der Wegstrecke von Rover Opportunity im Krater Endurance.


© NASA JPL

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Wenn man die Konzentration der mit dem APXS gemessenen Elemente für jedes Bohrloch aufträgt, erhält man ein Tiefenprofil der Gesteinszusammensetzungen im Krater Endurance. In Abbildung 3 ist das Tiefenprofil für die drei Elemente Magnesium, Schwefel und Chlor dargestellt. In größerer Tiefe nimmt die Konzentration von Chlor bis zu einem Faktor drei stark zu. Dagegen werden die Konzentrationen von Magnesium und Schwefel mit größerer Tiefe geringer, ja sie nehmen sogar parallel ab. Man kann annehmen, dass die Abnahme beider Elemente in der Form von Magnesiumsulfat erfolgt.


Abbildung 3:
Tiefenprofil der relativen Konzentration von drei Elementen gemessen mit dem APXS in den Bohrlöchern von Krater Endurance.


© MPI für Chemie

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Alle elf Bohrlöcher zeigen, dass hier ein Gestein vorliegt, das aus einer Mischung von Salzen (Schwefel- und Chlorverbindungen) und Staub entstanden ist. Das Gestein ist relativ weich im Vergleich zu den bisher entdeckten Basalten und hat eine hellere Farbe. Das verschiedene Verhalten der Konzentrationen von Schwefel und Chlor als Funktion der Tiefe im Krater deutet darauf hin, dass die verschiedenen Gesteinsschichten eine unterschiedliche Entstehungsgeschichte haben. Es lassen sich zwei grobe Einteilungen machen: die ältere untere Schicht mit erhöhtem Chlorgehalt und die jüngere obere Schicht mit normalem Chlorgehalt.

In der unteren Schicht sind die Konzentrationen von Schwefel und Magnesium geringer als im normalen Marsstaub und der Chlorgehalt ist höher als im Staub. Die untere Schicht könnte damals durch einen komplexen Prozess entstanden sein, der sich durch das wechselweise Zusammenspiel von Wind und Wasser erklären lässt. Staub und Schwefelsalze wurden durch den Wind herangeweht. Die Schwefelsalze wurden in Wasser gelöst und dann abtransportiert. Danach wurden relativ viele Chlorsalze von anderen Regionen herangeblasen oder in Wasser gelöst herangebracht. Das Ganze vermischte sich unter dem Vorhandensein von Wasser und die jetzt untere Gesteinsschicht bildete sich.

Dann änderten sich die geologischen Bedingungen. Die obere Schicht wurde durch Ablagerungen von Staub, Schwefel- und Chlorsalzen in vermutlich stehendem Wasser gebildet. Das Wasser verdunstete schließlich. Dieser Vorgang könnte sich mehrmals wiederholt haben. Ähnliches wurde schon in dem Krater Eagle, wo Opportunity landete, beobachtet.

Diese Untersuchungen in den beiden Kratern zeigen, dass die ersten Puzzleteilchen einer komplexen „feuchten Geschichte” des Mars entdeckt wurden.