25. August 2007:
Die Rover fahren wieder

Für sechs lange Wochen war der Himmel durch Staubstürme so verdunkelt, dass die beiden Rover Spirit und Opportunity nur mit Mühe ihre Batterien mit den Solarzellen aufladen konnten. Langsam nimmt die Staubbelastung der Atmosphäre ab, so dass wieder genügend Energie vorhanden ist, um beide Rover eine kurze Strecke fahren zu lassen.

© NASA /
JPL-Caltech

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Abbildung 1: Mars-Exploration-Rover Opportunity benutzte seine Frontkamera, um dieses Bild am 1273ten Marstag (23. August 2007) seit seiner Landung zu machen. Die Instrumente am Ende des robotischen Arms und ein Teil der Vorderräder sind auf dieser Weitwinkelaufnahme zu sehen. Auf allen Oberflächen der Instrumente hat sich Staub abgelagert, der aus der Atmosphäre gefallen ist. Auch die Linse der Frontkamera zeigt im oberen Teil des Bildes leichte Flecken, die von Staub herrühren. Das APXS (Pfeil) konnte mittlerweile getestet werden: im Innern hat sich kein Staub auf dem empfindlichen Detektor abgelagert.


„Wetter und Energie-Situation verbessern sich für beide Rover, wenn auch sehr langsam“, sagte John Callas, Rover-Projektmanager am NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien. Auf Grund der verbesserten Energieversorgung kommunizieren beide Rover wieder täglich mit der Erde. Vorher hatte Opportunity, um Energie zu sparen, sich nur all drei bis vier Tage gemeldet.

Keine neuen Stürme sind auf den Bildern aus dem Orbit zu sehen. Der Himmel über Spirit und Opportunity wird langsam wieder heller. „Das Aufklaren könnte jedoch noch Monate dauern“, sagte Rover-Projektwissenschaftler Bruce Banerdt. „Es schwebt noch sehr viel feines Material in der Atmosphäre.“

Da der feine Staub weiterhin langsam aus der Atmosphäre herabrieselte, bedeckt er alle Oberflächen der Rover, einschließlich der Solarzellen und Instrumente. Mehr Staub auf den Solarpanelen verringert die Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität, obwohl nun mehr Licht durch die aufklarende Atmosphäre fällt.

Am 23. August produzierten Opportunitys Solarzellen wieder eine Energiemenge von 300 Wattstunden (eine 100-Watt-Birne brennt damit drei Stunden). Diese Menge ist doppelt so viel wie vor fünf Wochen, aber halb so viel wie vor zwei Monaten! Damit konnte der Rover auch näher an den Rand von Krater Victoria fahren. Nach einer weiteren geplanten kurzen Fahrt sollte der Rover am Kraterrand in eine Schräglage gehen, um so mehr Sonnenlicht mit seinen Solarpanelen aufzusammeln. Da aber am nächsten Tag eine Windhose etwas Staub von den Solarzellen geblasen hatte, erübrigte sich das Aufsuchen einer Hanglage. Wenn sich die Verhältnisse noch weiter verbessert haben, soll Opportunity endlich in den Krater Victoria hineinfahren.

Auf der anderen Seite des Planeten kämpft Rover Spirit mit den Auswirkungen des herabfallenden Staubes. Seine Mikroskopkamera zeigte eine Verschmutzung des Objektivdeckels und leider auch der darunter liegenden Linse. Schwenkbewegungen der Kamera sollen weiteren Staub abschütteln. Spirits Solarzellen produzierten auch nur etwa 300 Wattstunden pro Tag, da herabrieselnder Staub die Wirkung der aufklarenden Atmosphäre kompensiert. Bisher hat sich Spirit einen halben Meter bewegt, um eine Stelle zu fotografieren, die vom Mössbauer-Spektrometer untersucht worden war. Nach Verbesserung der Bedingungen soll Rover Spirit wieder längere Fahrten unternehmen und auf eine Plattform fahren, die den Namen „Home Plate“ trägt.

Text basiert auf einer NASA-Pressemeldung vom 24.8.2007.